Als Fahrgast kennt man die typischen Haltestellenaushänge, vielleicht auch das HVV-Fahrplanbuch und die HVV-App. Aber was sind eigentlich Bildfahrpläne? Tatsächlich haben sie nichts mit Bildern zu tun, sondern bestehen aus rätselhaften Linien. Auf den ersten Blick dürften viele nicht wissen, wie man so einen Bildfahrplan entziffern soll. Für unsere Kolleg*innen bei der VHH erleichtern sie die Arbeit aber um einiges…

 

Die Betriebsplanung hat alles im Blick

Die VHH hat über 500 Omnibusse, die auf rund 150 Buslinien innerhalb des HVV unterwegs sind. Dieser tägliche Verkehr funktioniert in der Regel wie ein Uhrwerk, bei dem ein Zahnrad in das andere greift. Doch damit die VHH-Busse zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind – nämlich dann, wenn der HVV-Fahrplan es vorgibt – muss alles im Voraus gut geplant werden.

Bei der VHH übernimmt das die Betriebsplanung. Das sind Kolleg*innen, die sich das ganze Jahr darum kümmern, dass Fahrplan, Busse und Fahrpersonal aufeinander abgestimmt sind. Und eine Abstimmung muss permanent stattfinden, nicht nur einmal im Jahr zum Fahrplanwechsel. Auch Ereignisse wie Ferien, geänderte Schulzeiten oder große Baustellen erfordern es, dass die Betriebsplanung immer wieder aktiv werden muss.

 

Unterstützung durch Planungssoftware

Unterstützt werden die Mitarbeiter*innen der Betriebsplanung durch eine Software. Diese wird mit dem Fahrplan versorgt und erstellt die Dienst- und Umlaufpläne für die VHH und unsere Tochterunternehmen. Das ist aber nicht so einfach, denn das VHH-Liniennetz ist sehr vielfältig. So wie es dicht verkehrende Metrobuslinien mit Gelenkbussen gibt, so finden sich auch ländliche Überlandverkehre, die nicht ganz so häufig fahren und wo dann eher ein Überlandbus mit komfortablerer Bestuhlung benötigt wird.

Diese Vielfalt führt dazu, dass alles was die betriebliche Planungssoftware automatisch erstellt, nicht einfach übernommen werden kann. Die Ergebnisse müssen von unseren Fachleuten noch einmal überprüft bzw. nachjustiert werden. Bis vor einigen Jahren nutzte man dazu noch sogenannte Bildfahrpläne. Das ist eine grafische Art der Fahrplandarstellung, die heute nur noch selten verwendet wird, aber doch nicht ganz unverzichtbar ist.

 

Wo kommen Bildfahrpläne zum Einsatz?

Mit dem Bildfahrplan kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes einen Überblick über eine Buslinie verschaffen. Dabei wird der Fahrplan von oben nach unten entlang einer Zeitachse gelesen. Entlang dieser Zeitachse sind die Wendepunkte einer Linie eingetragen. Fahrten werden als Strich auf dem Plan abgebildet.

 

Auszug aus einem Bildfahrplan der Linie 493. Die Uhrzeit verläuft von oben nach unten. Der Streckenverlauf liegt zwischen den senkrechten Linien. In diesem Fall "NOM" (U/A Norderstedt Mitte) bis ("SEG" Glashütte, Markt). In diesem Beispiel startet um 5.58 Uhr ein Bus von Glashütte, Markt. Um 6.13 Uhr erreicht der Bus Norderstedt-Mitte. Unterwegs begegnet ihm der Gegenwagen, der um 6.02 Uhr in Norderstedt losgefahren ist.

Auszug aus einem Bildfahrplan der Linie 493. Die Uhrzeit verläuft von oben nach unten. Der Streckenverlauf liegt zwischen den senkrechten Linien. In diesem Fall „NOM“ (U/A Norderstedt Mitte) bis („SEG“ Glashütte, Markt). In diesem Beispiel startet um 5:58 Uhr ein Bus von Glashütte, Markt. Um 6:13 Uhr erreicht der Bus Norderstedt-Mitte. Unterwegs begegnet ihm der Gegenwagen, der um 6:02 Uhr in Norderstedt losgefahren ist.

 

Diese Art der Darstellung ist eine Hilfe, um sich bei der Planung der Fahrten einen Überblick zu verschaffen. Etwas komplexer ist schon das nächste Beispiel:

 

Bildfahrplan der Linie 535 zur morgendlichen Hauptverkehrszeit. Die Linie befördert Hunderte von Schülerinnen und Schüler zwischen Bf. Bergedorf und zwei Gymnasien. Links beginnen nacheinander die Fahrten am Bf. Bergedorf "BBF", um zu den Schulen Luisengymnasium „LUI“ und Hansa-Gymnasium "HAS" zu fahren.

Bildfahrplan der Linie 535 zur morgendlichen Hauptverkehrszeit. Die Linie befördert Hunderte von Schülerinnen und Schüler zwischen Bf. Bergedorf und zwei Gymnasien. Links beginnen nacheinander die Fahrten am Bf. Bergedorf „BBF“, um zu den Schulen Luisengymnasium „LUI“ und Hansa-Gymnasium „HAS“ zu fahren.

 

Diese Beispiele sind noch recht überschaubar. Kommt allerdings eine stark befahrene Buslinie mit mehreren Wendepunkten ins Spiel, wird auch der Bildfahrplan einem Schnittmusterbogen immer ähnlicher. Das ist aber kein Problem, denn unsere Fachleute in der VHH-Betriebsplanung kennen sich bestens aus.

 

Die Buslinie 234 hat nicht nur viele Wendepunkte. Morgens zum Schulbeginn fahren auch viele Schulverstärker, was auf dem Bildfahrplan gut zu erkennen ist.

Die Buslinie 234 hat nicht nur viele Wendepunkte. Morgens zum Schulbeginn fahren auch viele Schulverstärker, was auf dem Bildfahrplan gut zu erkennen ist.

 

Im Vergleich zu den für viele Menschen eher rätselhaften Bildfahrplänen bieten die herkömmlichen Haltestellenaushänge da schon eine bessere Übersicht, oder?