Das Jahr neigt sich dem Ende zu und viele können Silvester kaum erwarten. Für die Mitarbeiter*innen bei der VHH erfordert diese Zeit vollen Einsatz – in unseren Bussen ist dann besonders viel los. In und um Hamburg fahren alle zu ihren Freunden und Familien. Zusätzlich kommen viele Touristen in die Stadt, um hier zu feiern. Doch wie ist es, wenn man hinterm Steuer arbeitet, wenn andere Party machen?

 

„Die Leute sind dann so gut gelaunt“

Enisa Muhic ist 49 Jahre alt und arbeitet seit 2015 bei der VHH. Ihr gefällt es besonders, jeden Tag mit den Fahrgästen in Kontakt zu sein und betont: „Ich fühle mich sehr wohl in meinem Beruf und bin noch genauso begeistert wie am ersten Tag.“ Darauf, an Silvester zu arbeiten, freut sie sich immer. „Silvester ist für alle etwas Tolles! Jeder weiß, wie anstrengend es zum Jahresende werden kann, sowohl im Job als auch privat. Auch der Stress um Weihnachtsgeschenke hat sein Ende gefunden. Die Leute sind dann so gut gelaunt. Es wird gelacht und gefeiert. Man erlebt nicht häufig, dass der komplette Bus in so toller Stimmung ist“, erzählt Enisa.

Im Bus sorgt sie als Fahrerin gerne für die nötige Partystimmung. „Zu Silvester schmücke ich immer meinen Bus. Beim letzten Mal hab ich Luftschlangen und Girlanden überall im Bus verteilt und angebracht. Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es wurden viele Selfies geschossen. Die Fahrgäste waren begeistert!“

Etwas Negatives hat sie in der Silvesternacht bei der Arbeit als Busfahrerin zum Glück noch nie erlebt. „Ich hatte anfangs Bedenken, dass mir vielleicht jemand was in den Bus schmeißt oder die Straßen blockiert werden. Aber nichts davon ist passiert“, erzählt sie. Auch das Fahren findet sie ganz in Ordnung: „Man könnte es mit dem Fahrdienst an Wochenenden vergleichen. Klar, sobald es dunkel wird, ist viel los. Die Leute wollen zu Familie, Freunden oder Party. Da kann es schon mal ziemlich voll werden. Aber gegen Mitternacht haben sich die meisten gefunden und sind mit dem Feuerwerk beschäftigt. Das ist dann die Zeit, in der ich freie Bahn habe.“ Sie fährt allerdings immer sehr vorsichtig, wie sie betont: „Man muss schon wirklich aufpassen. Das ist keine gewöhnliche Nachtschicht. Viele Jugendliche halten sich dann nicht unbedingt an Verkehrsregeln. Sie laufen wild über die Straßen oder zünden Knallkörper mitten im Verkehr.“

Enisa freut sich, dass sie durch ihre Arbeit den Fahrgästen eine Freude machen kann. „Von jung bis alt ist bei den Fahrgästen alles vertreten. Und das auch bis zur letzten Tour. Der Bus ist an Silvester immer voll. Es freut mich, dass die Fahrgäste so dankbar sind. Auch an anderen Feiertagen oder bei Veranstaltung, wo dann ein Shuttle eingesetzt wird. Die Kunden bedanken sich immer, dass sie auch an solchen Tagen einen Bus haben, der sie fährt. So fühlt man sich als Fahrer gleich viel besser.“

Sie selbst feiert am Ende ihrer Schicht übrigens nicht mehr. „Aber ich hab ja meine Party im Bus!“, fügt sie lachend hinzu.

 

„Kein Stress, sondern Freude auf das neue Jahr“

Auch Matthias fährt dieses Jahr an Silvester unsere Fahrgäste sicher durch die Neujahrsnacht. Seit August 2016 arbeitet er für die VHH. Bereits in seinem ersten Jahr fuhr er an Silvester, was ihm kaum etwas ausmachte. „Ich habe schon einige Silvesternächte hinter mir, so spannend ist das nicht mehr“, meint der 52-jährige.

Auch wenn die meisten glauben, es sei gefährlich in dieser Nacht zu fahren, so hat Matthias hauptsächlich positive Erfahrungen gemacht. „Die Leute wollen feiern, sind gut gelaunt“, berichtet er. „Viel schlimmer finde ich es eher vor Heiligabend zu fahren.“ Die Straßen und Busse seien stets rappelvoll, sagt Matthias. „Neben dem Berufsverkehr hast du noch die ganzen Last-minute-Shopper, die noch schnell ihre Geschenke kaufen müssen.“ An Silvester hatte er zwar auch immer einen vollen Bus bis halb zwölf, „aber im Gegensatz zur Weihnachtszeit sind die Leute besser drauf, kein Stress sondern Freude auf das neue Jahr.“

Obwohl andere Kollegen von Erlebnissen wie Knallkörper im Bus oder von betrunkenen Fahrgästen berichten, hat Matthias bisher keine solchen Erfahrungen machen müssen. „Ich habe drei Söhne, welchen Ton man bei Jugendlichen einsetzen muss, weiß man da“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Auch achtet er schon vorher darauf, in welchem Zustand die Fahrgäste einsteigen, oder was sie mit sich tragen. „Klar ist man vorsichtig, aber ein mulmiges Gefühl habe ich nicht.“

Silvester ist für viele etwas Besonderes – das spürt man. „An diesem Abend sind alle Altersgruppen vertreten, ob jung oder alt.“ Matthias freut sich, die Leute nach Hause zu bringen, die sich selbst nicht mehr hinters Steuer setzen wollen. So können sich die Leute bequem fahren lassen.